Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es eine schnelle technologische und wissenschaftliche Entwicklung, auf einigen Gebieten sogar eine regelrechte Explosion. In dieser Zeit entstanden Vorläufer von Geräten, ohne die wir uns heute kein Leben vorstellen können, wie zum Beispiel das Telefon oder das Auto. Auch die Wissenschaft entwickelte sich weiter. In dieser Zeit wirkte in Frankreich der berühmte Chemiker und eine bedeutende Persönlichkeit der Medizin - Louis Pasteur, der das Verfahren der Pasteurisierung entwickelte, d.h. das Erhitzen von Lebensmitteln auf eine bestimmte Temperatur, um sie von Bakterien zu reinigen und ihre Haltbarkeit zu verlängern. Das Verfahren wurde schnell eingeführt und fand insbesondere bei der Verarbeitung von Milch Anwendung. Der Bedarf der damaligen Lebensmittelindustrie bestand darin, effiziente Geräte zu entwickeln, die in der Lage waren, Medien strömungstechnisch zu bewegen und schnell zu erwärmen. Besonders, als erste Hinweise darauf aufkamen, dass unpasteurisierte, abgestandene Milch Tuberkulose verursachen könnte. Zu dieser Zeit entstanden die ersten riesigen Städte, die ähnlich wie die heutigen waren, und innerhalb von ihnen entstand durch das rasche Wachstum der Bevölkerung ein hoher Bedarf an Milch, die aus ländlichen Gebieten geliefert wurde. Es musste jedoch unversehrt ankommen, um Verluste zu begrenzen. Viele Unternehmen begannen wahrscheinlich damals, nach einer Lösung für das Problem zu suchen, und die Lösung konnte nur eine sein - ein Wärmetauscher, der effizienter war als das herkömmliche Kochen von Milch.
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Wahrscheinlich wurde der Wärmetauscher erstmals 1878 in Deutschland patentiert. Die Erfindung wurde jedoch nicht kommerziell genutzt und war unter den zahlreichen Erfindungen der Epoche vielleicht bis auf die Fachleute in der Lebensmittelindustrie nicht besonders bekannt. Im Jahr 1910 wurde jedoch in Großbritannien das erste Unternehmen gegründet, das viele Jahre lang gerade wegen der Herstellung von Wärmetauschern sehr bekannt war - die Firma APV. In einigen alten Anlagen finden sich noch immer Wärmetauscher unter diesem Markennamen, auch in Polen (es handelt sich natürlich nicht um Vorkriegswärmetauscher, sondern um solche, die beispielsweise in den 1990er Jahren hergestellt wurden). Die Firma APV begann Wärmetauscher herzustellen, die sie sowohl für die Pasteurisierung als auch für die Brauindustrie einsetzte, wo sie Bierwürze schnell und sparsam kühlen sollte (d.h. die Zeit und das Wasser, das zum Kühlen der Bierwürze benötigt wurde, minimieren sollte). Den Plattenwärmetauscher - die Firma APV - hat sie 1923 patentiert. Dieses Datum wird von vielen Personen tatsächlich als Beginn der plattenförmigen Wärmetauscher angesehen - d.h. die Geräte erhielten ungefähr die Form, die sie heute haben. Gleichzeitig wurden jedoch ähnliche Geräte neben dem britischen Unternehmen auch in Schweden entwickelt, wo 1932 auch die Firma Alfa Laval ein Patent für den Plattenwärmetauscher anmeldete. In Skandinavien gilt das Jahr 1932 allgemein als das Jahr, in dem die plattenförmigen Wärmetauscher entwickelt wurden, und nicht 1923 wie in der angelsächsischen Welt.
Vor dem Zweiten Weltkrieg waren dies noch ziemlich unvollkommene Geräte. Gleichzeitig wurde jedoch weiterhin an ihrer Verbesserung gearbeitet, insbesondere da sie mit dem sich entwickelnden Industriezweig zunehmend vielfältige Anwendungen fanden. Große Verdienste an ihrer Verbesserung erwarben sich private Unternehmer aus den USA, Deutschland, Großbritannien und Skandinavien.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war ein neuer Impuls für die Entwicklung der Produktion von Wärmetauschern der Trend, der in vielen großen Städten auf der Welt entstand, Gebäude und Haushalte mit Wärme aus städtischen Fernwärmenetzen zu versorgen. Insbesondere bei der Entstehung riesiger Plattenbausiedlungen sowohl im Westen als auch im Ostblock.
Der einfachste Weg, ein Gebäude an das städtische Fernwärmenetz anzuschließen, war genau ein Wärmetauscher.
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